Es ist wieder Zeit,
etwas über die Welt zu lernen. Es ist die Zeit des Krieges angebrochen.
Die Friedensordnungen brechen zusammen. Nichts ist mehr sicher. Seit fast 80
Jahren haben wir in Europa scheinbar in Sicherheit gelebt. Und plötzlich ist nichts mehr sicher. Grosse
Vermögen werden eingefroren, gehen an der Börse verloren, Städte und Länder
werden verwüstet, Lebensentwürfe brechen zusammen. Die vier apokalyptischen Reiter ziehen auch
durch Europa. Eigentlich hätten wir gewarnt sein können. Zwei Jahre hat uns
eine Seuche in Atem gehalten. Wie im Mittelalter lief die halbe Menschheit mit
Masken herum und Tausende starben. Auf die Seuche folgt ein Krieg, der die
halbe Welt mit hineinzieht, eine
Hungersnot und Energiekrise droht, und auch der Krieg könnte wie eine ansteckende
Krankheit sein und auch andere Teile der Welt mit sich hineinziehen. Wieder
blicken wir bedrückt in die Zukunft, wie soll das enden? - Dabei passiert etwas ganz Normales. Auf Zeiten des Aufschwungs, folgt die Zeit
des Abschwungs. Ein ewiger Zyklus, man
stelle sich nur vor, wenn es nur
Wachstum gäbe, wenn die Welt und die
Natur übervölkert würden, leergefressen und unbewohnbar würden. – Die Zeit des
Abschwungs ist genauso wichtig, wie die Zeit des Aufschwungs. Wir erinnern uns plötzlich daran, dass alles
vergänglich ist, und unser menschliches Leben eng mit den Zyklen der Welt
verbunden ist. – Mein eigenes Leben
begann am Ende der zwei Weltkriege, am
Ende einer Zeit, in der Millionen
Menschen ihr Leben verloren und die Welt in Trümmern lag. Es folgten in der
westlichen Welt 80 Jahre des Friedens
und einer Entwicklung des Wachstums, wie sie es in früheren Jahrhunderten nicht
gegeben hat. Und jetzt folgt wahrscheinlich
eine Zeit des Niedergangs, auf die wir uns besser einstellen sollten. Keine
Zeit ist gut oder schlecht - sie ist wie
sie ist – notwendig, damit die Welt im Gleichgewicht bleibt, weiter lebenswert bleibt. Wie klein und
lächerlich wirken die Bestrebungen der Menschheit, durch Gesetze und Bewegungen
der Zerstörung der Welt durch die Zivilisation entgegenzuwirken, wie armselig der Versuch der Menschheit durch
Medizin und Kosmetik unser Leben
verlängern zu wollen. Wir lernen wieder einmal, dass alles vergänglich ist,
nicht nur unser menschliches Leben, und dass nichts so bleibt wie es ist, nicht einmal unser Planet
und unser Sonnensystem. - Und doch bleibt etwas
in diesem ewigen Auf-und Ab, - es ist die Erkenntnis, dass hinter Allem
eine Kraft steht, die dies lenkt,
schafft, gebärt, zurücknimmt, eine Kraft die wir ahnen, aber nicht erfassen
können, die alles ausmacht und deren
Teil wir sind. In einer Welt des Aufgangs und des Niedergangs gibt es nur das Eine
was bleibt, das Ewige, das sich
Wiederholende, das Licht und die Dunkelheit, das Alles und das Nichts, das was
die Gegensätze in sich vereint. Der kleine Mensch blickt ängstlich auf die
Geschehnisse, - und die Welt und der Kosmos
ziehen ungerührt ihre Bahn. Das Vergängliche und das Unvergängliche
bestimmen unser Leben.
Samstag, 2. April 2022
Was immer bleibt
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