Samstag, 2. April 2022

Was immer bleibt

Es ist wieder Zeit,  etwas über die Welt zu lernen. Es ist die Zeit des Krieges angebrochen. Die Friedensordnungen brechen zusammen. Nichts ist mehr sicher. Seit fast 80 Jahren haben wir in Europa scheinbar in Sicherheit gelebt.  Und plötzlich ist nichts mehr sicher. Grosse Vermögen werden eingefroren, gehen an der Börse verloren, Städte und Länder werden verwüstet, Lebensentwürfe brechen zusammen.  Die vier apokalyptischen Reiter ziehen auch durch Europa. Eigentlich hätten wir gewarnt sein können. Zwei Jahre hat uns eine Seuche in Atem gehalten. Wie im Mittelalter lief die halbe Menschheit mit Masken herum und Tausende starben. Auf die Seuche folgt ein Krieg, der die halbe Welt mit hineinzieht,  eine Hungersnot und  Energiekrise droht,  und auch der Krieg könnte wie eine ansteckende Krankheit sein und auch andere Teile der Welt mit sich hineinziehen. Wieder blicken wir bedrückt in die Zukunft, wie soll das enden? -  Dabei passiert etwas ganz Normales.  Auf Zeiten des Aufschwungs, folgt die Zeit des Abschwungs.  Ein ewiger Zyklus, man stelle sich nur vor, wenn  es nur Wachstum gäbe,  wenn die Welt und die Natur übervölkert würden, leergefressen und unbewohnbar würden. – Die Zeit des Abschwungs ist genauso wichtig, wie die Zeit des Aufschwungs.  Wir erinnern uns plötzlich daran, dass alles vergänglich ist, und unser menschliches Leben eng mit den Zyklen der Welt verbunden ist. – Mein  eigenes Leben begann am Ende der zwei Weltkriege, am  Ende  einer Zeit, in der Millionen Menschen ihr Leben verloren und die Welt in Trümmern lag. Es folgten in der westlichen  Welt 80 Jahre des Friedens und einer Entwicklung des Wachstums, wie sie es in früheren Jahrhunderten nicht   gegeben hat. Und jetzt folgt wahrscheinlich eine Zeit des Niedergangs, auf die wir uns besser einstellen sollten. Keine Zeit ist gut oder schlecht -  sie ist wie sie ist – notwendig, damit die Welt im Gleichgewicht bleibt,  weiter lebenswert bleibt. Wie klein und lächerlich wirken die Bestrebungen der Menschheit, durch Gesetze und Bewegungen der Zerstörung der Welt durch die Zivilisation entgegenzuwirken,  wie armselig der Versuch der Menschheit durch Medizin und  Kosmetik unser Leben verlängern zu wollen. Wir lernen wieder einmal, dass alles vergänglich ist, nicht nur unser menschliches Leben, und dass nichts so  bleibt wie es ist, nicht einmal unser Planet und unser Sonnensystem. - Und doch bleibt etwas  in diesem ewigen Auf-und Ab, - es ist die Erkenntnis, dass hinter Allem eine Kraft steht, die dies  lenkt, schafft, gebärt, zurücknimmt, eine Kraft die wir ahnen, aber nicht erfassen können, die alles ausmacht  und deren Teil wir sind. In einer Welt des Aufgangs und des Niedergangs gibt es nur das Eine was bleibt,  das Ewige, das sich Wiederholende, das Licht und die Dunkelheit, das Alles und das Nichts, das was die Gegensätze in sich vereint. Der kleine Mensch blickt ängstlich auf die Geschehnisse, -  und die Welt  und der Kosmos ziehen  ungerührt ihre Bahn.  Das Vergängliche und das Unvergängliche bestimmen unser Leben.


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