Samstag, 30. November 2024

Das Leben vor dem Leben

Fast alle Religionen arbeiten mit einem Belohnungsprinzip. Dem Gläubigen wird das Paradies in Aussicht gestellt, wenn er sich an die Regeln der Religion hält und ein gottgefälliges Leben führt.  Die Verwalter der Religionen ernennen sich sinnbildlich zu Türstehern an der Himmelspforte, die über den Zugang zum Paradies entscheiden.  Ein Leben nach dem Leben scheint den meisten Religionen  sicher zu sein, warum aber nicht ein Leben vor dem Leben?  Und was ist mit dem Leben in der Gegenwart?  Wird die physische Existenz  vielleicht mit Leben verwechselt?  - Leben ist das was den gesamten Kosmos, die Schöpfung erfüllt, es ist die Seele der Gesamtheit, das was die Ewigkeit und Leere der  Schöpfung erfüllt, in allen ihren Erscheinungsformen. Alles Erschaffene ist Ausfluss des Lebens und war immer und wird auch immer sein. Die Vorstellung, vor und nach dem Leben, ist eine menschliche Vorstellung. In der Schöpfung gibt es kein davor und kein danach, es gibt nur das Leben, das vorübergehend sich in einer Form ausdrückt, und wieder zurückkehrt in die Gesamtheit. Wenn wir es mit menschlichen Begriffen ausdrücken wollen, was Leben ist:  Das was die gesamte Schöpfung beseelt, der Gedanke des Lebens, der kein Gedanke ist, alles erfüllt und nicht  Anbeginn und nicht Ende kennt. Und  Leben ist  das Erschaffene, das sich  in ewiger Evolution Befindliche, in immer wiederkehrenden, sich ändernden  Erscheinungen, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und wir Menschen, die erschaffenen Wesen, Teil dieser ewigen Evolution, Teil des Schöpfergeistes, der sich durch uns erkennt, den Gesetzen des Universums unterworfen und  gleichzeitig Teil der Ewigkeit und des Alles.  Da wirken die  Verwalter der göttlichen Erkenntnis als verunglückte Darsteller in einem falschen Film. Wer glaubt, dass sein Leben an seine individuelle Existenz gebunden sei, versteht nicht was Leben ist.  Leben ist wie das Göttliche, ohne Anfang und ohne Ende. In ewiger Wiederkehr beseelt es alles was ist. Nicht nur der Mensch, die gesamte Natur und der Kosmos unterliegen den Gesetzen des Lebens, der Ewigkeit,  des Kommens und Gehens, des Werdens und des Vergehens. Das Vor und  Danach kennt das Leben nicht, nur dem Menschen kommt es so vor, als ob es einen Anfang und ein Ende gäbe.   Das Leben ist das Ewige in uns, das sich in immer neuen Erscheinungsformen zum Ausdruck bringt, das vor dem Leben schon war und nach dem Leben weiterhin sein wird.

Keine Kommentare: