Sonntag, 24. November 2024

Mein Nabel

Meditation ist seit Jahren ein fester Bestandteil meines Lebens. Von den vielen Techniken, die angeboten werden, um durch Beobachtung den Verstand zum Stillstand zu bringen, beobachte ich nicht meine Gedanken, sondern nur meinen Atem.  Wenn ich das Atmen für einen Augenblick einstelle, verschwinden die Gedanken, wie von selbst. Ich öffne mein drittes Auge und in dem Augenblick wird die Verbindung mit unserer anderen Dimension hergestellt.- Ich lasse das Leben in mich einfliessen. Es fühlt sich an, als ob sich die gesamte Energie in meiner Nabelgegend sammelt, alles scheint sich zusammenzuziehen, alles sich auf diesen Punkt zu konzentrieren, in dem das Leben zum ersten Mal in mich einströmte – meinen Nabel. Ich bin am Zentrum meines Lebens, nicht in meinem Kopf, nicht in meinem Herzen, nicht in meinem Unterkörper, ich bin am Nabel des Lebens. Es ist das Zentrum meines irdischen Seins, der Sitz meiner Seele. Es ist die Beobachtung meines Atems, die keine Gedanken mehr aufkommen lässt. Der Atem der Ewigkeit und des Lebens der mich durchströmt und an den Ort führt, an dem mein physisches Leben begann. Ich denke an meine Mutter, die mir half in mein Leben einzutreten, die mir meine erste Nahrung gab, die mich schützte, bis ich selbst mein Schicksal in meine Hände nehmen konnte. An meinem Nabel bin ich an der Quelle meiner physischen Existenz angelangt, dort wo alles begann, dort wo der Sitz meines Seins  auf meinem Weg durch die Welt ist. Wenn sich heute, bei meiner nächtlichen Meditation, alle Energie   wieder an meinem Nabel sammelt, dann bin ich bei mir angekommen.


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