Samstag, 2. November 2024

Worte und Bilder

Wenn ich meine Texte lese, erkenne ich immer, ob sie meinem Anteil Welt entspringen oder ob sie aus der Gesamtheit fliessen. Worte sind immer Teil der Kultur, in der wir leben. Auch die Bilder, die in unserem Inneren entstehen, sind Teil dieser Kultur, sie werden in anderen Kulturen ganz anders aussehen, im Tantra anders als bei Konfuzius. Das gilt für die tieferen Wahrheiten, die sich uns aus der Gesamtheit offenbaren, aber auch in der Dichtung und Musik, die aus einer höheren Intelligenz fliessen. Wissenschaftliche Texte verstehen wir in allen Kulturen gleich, da werden die inneren Bilder nicht benötigt.  Innere Bilder,  mit denen wir uns ausdrücken müssen, wenn Worte fehlen, sind für tiefere Wahrheiten gedacht, die aus der Gesamtheit fliessen, wann immer wir uns der Gesamtheit öffnen. Und da beginnt der schwierigste Teil, wenn  wir diese Bilder wieder in die Welt bringen, wenn wir sie in Worte fassen wollen. Das einzige was uns hilft, ist das Bewusstsein, dass eine Trennung von Gesamtheit und Welt nur in unserer menschlichen Vorstellung existiert, das Worte auch die Gesamtheit enthalten, wenn wir uns den Worten öffnen. Alle grossen Lehrer haben Worte und Bilder benutzt, und das Zusammenfliessen von Beiden war die Lehre.  Wenn ich meine eigenen Texte lese, dann sehe ich sofort, ob sie meinem Verstand entsprungen sind oder inneren Bildern. Wir sind immer ein Kind von Beidem, ein Kind der Erde und ein Teil der Gesamtheit.

 

 


Keine Kommentare: