Wenn ich meine Texte lese, erkenne ich immer, ob sie meinem
Anteil Welt entspringen oder ob sie aus der Gesamtheit fliessen. Worte sind
immer Teil der Kultur, in der wir leben. Auch die Bilder, die in unserem
Inneren entstehen, sind Teil dieser Kultur, sie werden in anderen Kulturen ganz
anders aussehen, im Tantra anders als bei Konfuzius. Das gilt für die tieferen
Wahrheiten, die sich uns aus der Gesamtheit offenbaren, aber auch in der
Dichtung und Musik, die aus einer höheren Intelligenz fliessen.
Wissenschaftliche Texte verstehen wir in allen Kulturen gleich, da werden die
inneren Bilder nicht benötigt. Innere
Bilder, mit denen wir uns ausdrücken müssen, wenn Worte fehlen, sind für tiefere Wahrheiten gedacht, die aus der
Gesamtheit fliessen, wann immer wir uns der Gesamtheit öffnen. Und da beginnt
der schwierigste Teil, wenn wir diese
Bilder wieder in die Welt bringen, wenn wir sie in Worte fassen wollen. Das einzige
was uns hilft, ist das Bewusstsein, dass eine Trennung von Gesamtheit und Welt nur
in unserer menschlichen Vorstellung existiert, das Worte auch die Gesamtheit
enthalten, wenn wir uns den Worten öffnen. Alle grossen Lehrer haben Worte und
Bilder benutzt, und das Zusammenfliessen von Beiden war die Lehre. Wenn ich meine eigenen Texte lese, dann sehe
ich sofort, ob sie meinem Verstand entsprungen sind oder inneren Bildern. Wir
sind immer ein Kind von Beidem, ein Kind der Erde und ein Teil der Gesamtheit.
Samstag, 2. November 2024
Worte und Bilder
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