Montag, 28. Juli 2025

Am Scheideweg

Körper und Verstand entwickeln sich von der Geburt zum ausgewachsenen Menschen in die Formen hinein, die ihnen der Geist vorgegeben hat. Körper und Verstand nehmen den Geist nicht wahr, und so kommt es, dass der Verstand des Menschen glaubt, er sei  der Schöpfer des Körpers, oder der Körper glaubt ein Eigenleben zu führen und wäre der Mittelpunkt der Welt.

Entscheiden wir uns für die Welt des Körpers, dann ist der Verstand unser Ratgeber und unser Weg führt in die Welt. Es ist der Weg, der in die Isolation, in das Ich und die Anderen, und am Ende ins Nichts führt, denn am Ende des Weges bleibt nur Sternenstaub von uns. Der Geist, der uns immer ein treuer Begleiter durch die Welt ist, geht uns auf diesem  Weg verloren.

Entscheiden wir uns für die Welt des Geistes, dann öffnet sich in uns ein Weg zu uns selbst. Der Himmel neigt sich zu uns und öffnet unsere Augen. Die Welt ausserhalb bleibt uns, sie verliert nur ihre Bedeutung, sie wird nur zu einem Teil der  Schöpfung und nicht mehr Mittelpunkt unseres Lebens. Der Weg des Geistes aber führt zu uns selbst, in den Mittelpunkt unseres Lebens.  Schöpfergeist und  Menschengeist werden eins. Wir erschaffen selbst die Welt, in der wir leben wollen, der Schöpferwille wird zum Menschenwille, unser Gebet wird zur Zwiesprache mit uns selbst,  denn wir sind es, in dem sich der ewig schöpfende Geist offenbart. 

Wie aber erkennen wir den richtigen Weg, wie zerreissen wir den Schleier, der Gut und Böse trennt? Es gibt keine Wegweiser, die unser menschlicher Verstand erfassen könnte. Es gibt nur das Vertrauen in den Geist, dass er sich uns offenbart. Die Zwiesprache mit uns selbst ist der einzige Weg zum Vater und die Hoffnung auf die Gnade der Offenbarung. Und wenn wir erkennen, dass alles, was wir anfassen, gut wird und alles, was wir sprechen Sinn macht, und unser Weg ein einziger Schöpfungsprozess ist, dann wissen wir, dass sich der Himmel für uns geöffnet hat. Wir haben den richtigen Weg genommen.


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