Sonntag, 31. Oktober 2021

Der Schöpfungsmythos

Seit je her hat sich die Menschheit für die Schöpfung interessiert und ihre Geschichten und Mythen erzählt. In  der Bibel wird der Mensch von Gott aus Erde (Materie) geformt und das Leben wird durch den Atem Gottes eingehaucht. Auf der Zeitschiene hat dieser Vorgang natürlich Millionen von Jahren gebraucht, vom Einzeller zum Vielzeller, - aus der Sicht der Ewigkeit oder Gottes nur einen Augenblick. Der Atem Gottes ist die Lebenskraft,  die Seele,  im Indischen  ATMAN,  die die Materie zum Leben erweckt hat. Der Atem oder die Luft, aus damaliger Sicht  das Unsichtbare,  wurde mit Gott gleichgesetzt. Heute ist der Stand der Wissenschaft bei 100 Billionen Zellen angelangt aus denen jeder Mensch bestehen soll und jede Zelle soll wiederum 100 Billionen Atome haben. Unvorstellbare Grössenordnungen, und es ist denkbar das auch die Zusammensetzung der Atome weitere Mikrowelten zeigen könnte. In der Welt der Energie kommen wir an unsere denkbaren Grenzen – wie sieht es jenseits der Energie und Materie aus,  nicht der Antimaterie, sondern in der Welt die sich unserem Denken nicht erschliesst, weil sie undenkbar ist,  die wir Seele oder Himmel oder Leben nennen?  Da hilft uns nur noch der Schöpfungsmythos weiter, das ATMAN,  der Atem des Ewigen, der sich mit der Materie verbunden und der Materie Leben eingehaucht hat. Blicken wir auf die kleinsten Einheiten der Materie.  Selbst die kleinste Einheit, das Atom besteht  zu fast 100 % aus Raum, in dem   Energiekörper kreisen. Es scheint der Raum zu sein, der eine Signatur enthält, die Energie bindet und sie zu dem macht was sie ist. So besteht jeder Körper fast zu 100 % aus Raum, aus Leere, die nur unsere Sinne als festen Körper wahrnehmen. Wo für den menschlichen Geist nur Leere ist,  da ist in dem Raum die Signatur des Ewigen, die der Materie das Leben eingehaucht hat. So wie der Mensch dort einen festen Körper sieht, wo keiner ist,  so erkennt seine Sinneswahrnehmung  den eigenen  leeren Raum   nicht als das was er ist,  als  die göttliche  Seele,  als das Eigentliche,  das jedes Lebewesen ist,  die Signatur des Ewigen die uns zum Leben gerufen hat. Je tiefer die Wissenschaft in die Räume der Materie vordringt, umso deutlicher werden die für uns nicht sichtbaren Räume, umso deutlicher wird der Schöpfergeist, der diese Räume erfüllt und der auch jeden einzelnen von uns ausmacht. Der Schöpfungsmythos erwacht zu neuem Leben.

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