Dienstag, 22. März 2022

Wasser des Lebens

Eine Taufe steht an. Die eingeladenen Gäste bereiten ihre Geschenke vor,  das Silber und Gold dieser Welt. Und das Kind möchte etwas zurück schenken, was könnte das sein, das mehr wert ist als alles Gold und Silber?  Und überhaupt,  für was steht Taufe, für Reinigung,  für Erinnerung, für einen alten Brauch?  Als im Jordan die Menschen getauft wurden, da wollten sie sich von den Sünden der Welt reinigen.  Was waren diese Sünden?  Nicht die kleinen täglichen Missetaten,  sie wollten sich davon reinigen,  das  Göttliche ihres Lebens, vergessen zu haben.  Die einzige Sünde, die wirklich zählt, uns durch Vergessen von Gott getrennt zu haben. - Und uns ist dieser alte Brauch geblieben,  und er ist wichtiger denn je.  Vor lauter täglichen Dingen, vor lauter täglichen Verrichtungen haben wir das Leben in uns vergessen,  haben vergessen, das Leben Gott ist,  das einzige was uns wirklich ausmacht, das uns von unserer Geburt an begleitet, ohne das wir überhaupt nicht wären.    Und das ist es, was  wir bei der Taufe als grösstes  Geschenk vom Kind zurückerhalten,  die Erinnerung an das Wasser des Lebens das uns erfüllt. - Nicht nur das Kind wird getauft, das noch nicht weiss, wie ihm geschieht, wir selbst  sind es die getauft werden, indem wir uns erinnern, wer wir sind: Wesen voll göttlichen Lebens, das uns auf unserem Weg durch die Welt begleitet und nicht einen Moment verlässt. Das ist das grösste Geschenk das wir an der Taufe zurückerhalten, die Erinnerung daran, wer wir wirklich sind.


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