Freitag, 23. Oktober 2020

Ein anderer Blick auf den Virus

Wir leben in Symbiose mit drei Billionen Kleinstlebewesen, wie Viren und Bakterien. Wir Menschen sind der Wirt und unsere Bevölkerung, die Billionen Lebewesen in uns und auf uns, zeigen sich erkenntlich, indem sie uns in den zahlreichen Körperfunktionen behilflich sind. Wir leben nicht nur miteinander, sondern auch von einander. Ein Virus, der bisher einen anderen Wirt hatte, tritt an uns heran und möchte uns als Wirt benutzen. Wir haben noch nicht mit ihm Bekanntschaft gemacht und es hat kein gegenseitiger Anpassungsprozess stattgefunden. Die ersten Begegnungen sind nicht gut verlaufen, weder für uns, noch für den Virus. Wenn unser Organismus ihn nicht vertragen hat, erfolgte Krankheit, in vielen Fällen Tod. Die körpereigene Intelligenz des Virus ist auf Überleben programmiert, genauso wie die Körperintelligenz des Menschen. Vernichtet der Virus seinen Wirt, dann vernichtet er sich selbst. Beide Körperintelligenzen, die des Virus und die des Menschen reagieren daher sofort aufeinander. Der Virus beginnt zu mutieren, sich anzupassen, er möchte überleben, möchte in die Gemeinschaft der Viren aufgenommen werden, die in Symbiose mit den Menschen leben. Sehr bald bemerken wir, dass der neue Virus anders wird, weniger tödlich, am Ende dieser Entwicklung steht die Anpassung, er wird zum Bestandteil unserer Körperfamilie. Das Lebewesen Mensch reagiert auf zwei Weisen auf dieses neue Wesen. Der Körper baut von sich aus eine langsam stärker werdende Immunität auf, solange bis er mit dem Virus kompatibel ist und er dem Virus als Wirt dienen kann. Daneben entwickelt er mit seinem Verstand Mittel, die diesen Vorgang beschleunigen können. Es geht dabei nicht um einen Kampf gegen den Virus, sondern um Mittel , die eine Anpassung von beiden Seiten, auf Seiten des Virus und auf Seiten des Wirtkörpers beschleunigen. Anstelle des Kampfes gegen den Virus, tritt eine Politik der Anpassung an den Virus. Wir lernen etwas anzunehmen was nicht zu ändern ist, die Lebensintelligenz der beiden Lebewesen Mensch und Virus miteinander in Einklang zu bringen. Ich hoffe, dass diese Herangehensweise in der Medizin Schule machen wird, die Körperintelligenz in den Lebewesen respektieren zu lernen, und nicht mehr gegen etwas zu kämpfen, sondern durch kluges Zurückweichen Raum zu schaffen für die gegenseitige Annäherung und vor allem Respekt zu haben vor der ungeheuren Lebenskraft der Körperintelligenz in allen Lebensformen, der es immer gelingen wird Wege zu finden, um zu überleben. Ich habe gelernt, den Virus nicht als Feind zu betrachten, sondern als eine Lebenform, die an uns herangetreten ist und Bestandteil unseres Systems werden wird.

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