Donnerstag, 14. Januar 2021

Es spielt keine Rolle

Wenn ein Leser den vorstehenden Abschnitt liest und sich fragt, was soll ich damit anfangen, kann ich ihn verstehen ,wenn er bisher keinen Zugang zu sich selbst gefunden hat . Unsere Sprache weiss wovon ich rede. - Es spielt keine Rolle – ist die Weisheit über die ich spreche, im Sprachgebrauch bedeutet es: Es ist gleich gültig, es ist egal. Egal bedeutet, von welchem Aspekt ich es ansehe, es behält seinen Wert. Wenn ich keine Rolle spiele und versuche zu meinem ICH BIN zu kommen, zu sein, der ich wirklich bin, dann muss ich alles ablegen, was mir die Welt an Attributen anhängt, kein Substantiv oder Adjektiv das ich meiner Person gebe, keine Titel, Berufsbezeichnungen oder Rollen, die ich mir zuweise, kein Vater, Grossvater, Sohn oder Tochter sein, sondern einfach mein ICH SELBST leben. Damit meine ich nicht den Egoisten in uns, sondern das Gegenteil von Egoismus, das über mich selbst hinausgehen. Wenn wir auf der Bühne des Lebens versuchen jemand wichtiges zu sein, dann deshalb, weil wir unser eigenes Unvermögen zu überspielen suchen, jemanden zu spielen, der wir nicht sind.- Jeden Tag erleben wir die eitlen Narren, die versuchen mehr zu sein als sie sind. Mein Sohn schrieb mir ein Shakespeare Zitat dazu: - Morgen, Morgen Und wieder Morgen kriecht in seinem kurzen Schritt Von einem Tag zum andern, bis zum letzten Buchstaben der uns zugemeßnen Zeit, Und alle unsre Gestern haben Narren Zum modervollen Grabe hingeleuchtet! -- Aus, aus, du kleine Kerze! Was ist Leben? Ein Schatte, der vorüber streicht! Ein armer Gaukler, Der seine Stunde lang sich auf der Bühne Zerquält und tobt; dann hört man ihn nicht mehr. Ein Märchen ist es, das ein Thor erzählt, Voll Wortschwall, und bedeutet nichts.- Sich Selbst finden heisst, seine Narrenrolle auf der Bühne des Lebens aufgeben, nicht der Gaukler zu sein, der seine medizinischen Weisheiten versprüht, nicht der Staatenlenker, der sich in Positur wirft und seine Narrheiten verkündet, aber auch nicht der zu sein, der seine bescheidene Rolle mit Attributen von Reichtum oder angeblichen Wissen aufzubessern versucht. Unser eigentliches ICH BIN finden wir nur auf der Ebene des SEINS, auf der Ebene wo wir nicht nur als Menschen alle gleich sind, sondern wo wir uns als Teil von der Macht finden, die Himmel und Erde erschaffen hat. Kein Lebewesen kann sich dieser Ebene entziehen, keine Planeten kein All. Die Leugner sind die Narren von denen Shakespeare spricht, sie zerquälen und toben auf der Bühne des Lebens, und dann verschwinden sie und niemand spricht mehr von ihnen. Es sind Märchen, die sie erzählen und ein Wortschwall der nichts bedeutet. Sie sind blind und taub vor dem Ewigen das sich vor uns breitet und das wir tief in unserem Inneren fühlen und das uns unsere Aufgabe im Leben bewusst macht, - keine Rolle zu spielen - sondern zu uns Selbst zu finden, zu unserer Teilhabe am Ewigen, zu unserem ICH BIN.

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