Sonntag, 20. Februar 2022

Wie ich Ordnung in meine Welt bringe

Schon früh lernen wir,  schon als Kinder,  unsere Spielsachen in Ordnung zu halten, nicht alles in eine Kiste zu schmeissen,  einen Überblick zu behalten, was wir in der Kiste haben. Es geht uns um die Ordnung der Dinge, die uns umgeben, eine Ordnung die nötig ist, wenn wir in der Welt zurecht kommen wollen.  Entspricht diese Ordnung im Äusseren auch der Ordnung, die in unserem Inneren herrscht?  - Wenn wir unseren Körper anschauen, dann scheint eine Kraft  die  Atome und Moleküle in einer Ordnung zu halten, um die wir uns nicht zu kümmern brauchen. Fast alle Funktionen unseres Körpers, aber auch der ganzen Natur um uns, sind von einer Kraft geordnet, die sich unserem Denken entzieht.   Aber in einem Bereich in uns  herrscht eine grosse Unordnung,  im Bereich unserer Gedanken.   Was sind denn Gedanken anderes als  Energieimpulse, also auch Gegenständliches,  den Atomen  mit ihren Energieimpulsen ähnlich?  Aber diese Energieimpulse werden nicht von der gleichen Kraft in Ordnung gehalten, die unsere körperliche Energie,  Atome und Moleküle, aus denen wir uns zusammensetzen,  von sich aus  allein regelt. -  Unsere Gedankenenergie scheint losgelöst von der Urkraft unseres Lebens,  uns persönlich anvertraut zu sein, damit wir  lernen, mit ihr umzugehen,  sie zu ordnen, sie zu beherrschen.  – Aber keiner hat uns gelehrt,   diese Gedanken zu ordnen,  weil die  Menschen, die unsere Lehrer sein sollten,  ihre eigene Welt der Gedanken nicht ordnen können, wir also auf uns selbst allein gestellt  sind, wenn wir die Welt unserer Gedanken verstehen möchten. - Bei den meisten Menschen dreht sich ein ständiges Rad im Kopf, ein Rad von unsinnigen,  sich ständig wiederholenden Gedanken, die sich kaum  kontrollieren  lassen. -   Es sind diese Gedanken, die uns den Blick auf das Wesentliche verstellen, auf das was hinter den Gedanken liegt, auf die Quelle und den Ursprung allen Denkens.  Wie ein Vorhang  verhüllen unsere Gedanken das, was hinter dem Vorhang liegt.  Wenn ich  hinter den Vorhang   sehen möchte, dann muss ich meine Gedanken zum Stillstand bringen, aus meinem Kopf verdrängen - dann erst, wenn Stille in mir herrscht, kann ich den Vorhang zur Seite ziehen, kann einen Blick auf den Bereich jenseits meiner Gedanken werfen, auf den Bereich,  den wir nicht sehen, nicht denken und nicht fassen können.  - Gedanken sind  Energieimpulse, wie auch die Atome und Moleküle, aus denen unserer Körper besteht.  Aber anders als die Funktionen unseres Körpers, die wohl geordnet sind, herrscht in unseren Gedanken Chaos,  wir scheinen aufgefordert, selbst Ordnung  in diesen Bereich zu bringen. Wie aber Ordnung in einen Bereich bringen, der  sich  scheinbar unserer Kontrolle entzieht?  Uns stehen doch wieder nur die gleichen Gedanken zur Verfügung, um die Gedanken, also  sich selbst,  zu ordnen.  Wenn wir der Schöpfer unserer Gedanken sind,  dann müssen uns auch  die Mittel  zur Verfügung stehen, Ordnung in unsere Gedanken zu bringen.  Vielleicht hat die  Natur dem Menschen den Bereich der Gedanken zur eigenen Verwaltung überlassen, damit der Mensch  lernt mit seinen Gedanken umzugehen,  vielleicht sogar zu lernen, wie die Natur zu denken?  Aber noch ist zwischen uns  und der  Natur dieser Vorhang vorhanden, der den Blick auf  den Ursprung unseres Denkens verstellt. Erst wenn wir hinter die Welt unseres Denkens gelangen, ist uns ein Blick in die  Dimension erlaubt, die wir den Ursprung des Lebens und des Denkens  bezeichnen. – Dorthin zu gelangen ist die Aufgabe die uns das Leben stellt,  hinter die Geheimnisse unseres Denkens zu kommen .  Der Weg dorthin bedeutet, das Rad der Gedanken zum Stillstand zu bringen, Stille in uns eintreten  zu lassen, - nur dann können wir den Vorhang zur Seite ziehen und einen Blick auf das werfen, was hinter dem Vorhang liegt: Wir sehen das NICHTS  als Teil dessen, was wir auch sind,  das Leben hinter den Gedanken,  das Leben das sich in der Stille und im Nichtdenken  zeigt, das Leben in seiner ureigensten Form,  das sich nicht in Worten und Gedanken fassen lässt.-  Das ist auch die Antwort auf Einsteins Wunsch, wissen zu wollen, wie Gott denkt:  Gott denkt nicht,  ER IST, - er ist die Stille, er ist das Nichtdenken, er ist das was sich unserem Denken entzieht.  -  Einen Blick hinter den Vorhang werfen, das versuche ich, wenn ich  meine Gedanken ordne, zu Papier bringe,  Gedanken, die  darauf warten in ihre göttliche Ordnung zurückzufinden. So versuche ich,  im Reich meiner Gedanken Ordnung zu halten und Hinweise zu geben auf das  Nichtdenkbare,  auf das was hinter meinen Gedanken liegt und für das es keine Worte gibt.

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