Freitag, 4. Februar 2022

Das Leben als Traum

In meiner Jugend las ich mit Begeisterung  «Traumdeutung» und bewunderte Freud und die Psychologen für ihre tiefe Einsichten in das Leben. Heute stelle ich alles in Frage, was die Wissenschaft uns zu bieten hat und gehe wie ein Dialektiker davon aus, was wäre, wenn das Gegenteil wahr wäre.  Was wäre, wenn der Traum im Schlaf das Leben wäre und das Leben ein Traum? Vielleicht liegt die Wahrheit in der Mitte. Die grosse Mehrheit der Menschheit geht davon aus, dass Leben nur das sei, was sich auf der Ebene der Welt und der menschlichen Wahrnehmung abspielt. Die modernen Naturwissenschaften lassen aber inzwischen grosse Zweifel an diesem Weltbild zu. Der Mensch der durch die Brille seiner Sinne blickt, sieht nicht, dass die Welt im Wesentlichen aus leerem Raum besteht. Selbst unserer Körper besteht zu mehr als 99 % aus Leere, in dem Energiekörperchen kreisen. Die Wirklichkeit ist also anders, als sie uns erscheint.  Und dann zieht sich jeder Körper täglich in die Welt des Schlafes und der Träume zurück. Wir sind also auch ein Teil von der Leere und  und der Welt der Träume.  Was wäre, wenn diese  Welt des Schlafes und der Träume unsere wahre Lebenswelt wäre und das Leben eher einem Traum gliche? -  Wenn wir unsere sinnliche Wahrnehmung der Welt genauer ansehen, dann scheint das was wir sehen eher auf Täuschung zu beruhen als auf Wahrheit. Wir glauben ein einzelnes Lebewesen zu sein, sind aber ein Kosmos von Lebewesen, ein Körper  bevölkert von  Milliarden  Kleinstlebewesen. Aber niemand will dies wahrhaben, jeder scheint die Täuschung vorzuziehen, obwohl auch jeder über dieses bessere Wissen verfügt.  Und auch unser  Leben im Schlaf,  in den Träumen wird nicht als real  wahrgenommen -  das war doch nur ein Traum -  und doch ist es das gleiche Leben, das uns auf unserem Weg durch die Welt des Wachseins begleitet.   Dabei betreten wir im Schlaf die Welt des Ewigen, aus der wir gekommen sind, die ein Teil von uns ist, der Teil der ewig ist, ohne Geburt und Tod, ohne Anfang und Ende.   Im Schlaf betreten wir den Himmel und sagen, das sei  nur ein Traum. Und in der Welt begleitet uns der Himmel, ohne das wir ihn wahrnehmen.  Der Himmel als das Ewige ist das was die Welt erschafft, und den gesamten Kosmos, aber nicht getrennt ist von dem was ist.  Unsere traumwandlerische Existenz ist ewig und endlich,  Traum und Wirklichkeit zugleich, denkbar und nichtdenkbar. Wenn das Nichtdenkbare in unser Leben eintritt, erwachen wir zum Leben, erst in der Einheit von Himmel und Erde verliert sich die Illusion von Welt und wir werden eins mit dem Leben. Träume sollten wir nicht gering erachten, sie sind die Wegweiser in die Wirklichkeit des Lebens, wie es Gott versteht.

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