Samstag, 16. Dezember 2023

Kollektives Bewusstsein

Wenn es schon schwer ist, die Frage zu beantworten, ob es ein kollektives Bewusstsein gibt, dann genauso schwer, ob es ein individuelles Bewusstsein gibt und wie es sich zu einem Gesamtbewusstsein verhält. Freud und C.G.Jung  haben sich mit diesen Themen beschäftigt, sie haben aber nur die Bereiche berühren können, die unserem menschlichen Verstand zugänglich sind. Auch Träume und Schlaf sind noch für uns zugänglich, obwohl sie eher dem Bereich der sinnlichen Wahrnehmung entzogen sind.  Die 12 Archetypen bei Jung sind der Versuch, das Bewusstsein im menschlichen Verstand sichtbar zu machen, berühren aber nur die Bereiche, die für die menschliche Natur erkennbar sind. In den spirituellen Lehren wird über die 7 Körper des Menschen gesprochen, wobei die Monade in der Philosophie von Leibniz oder Adonai in der hebräischen spirituellen Lehre, meinen Vorstellungen von Sein am Nächsten kommen. Aber schon jeder Versuch der Klassifizierung oder auch nur Benennung geht am tiefsten Wesen des Menschen und der gesamten Schöpfung vorbei.  Das Unnennbare kann nicht benannt werden. Nur in Bildern und Gleichnissen können wir uns dem Unnennbaren nähern. Ich verwende am liebsten das Wort Leben oder Sein, wenn ich vom tiefsten Geheimnis der Schöpfung spreche. Das Wort Gott, von den Religionen verwendet, entspricht dem, ist aber so oft missbraucht, dass ich es nicht verwenden mag. So sind auch die Bilder vom Vater und dem Sohn entstanden, von den Kindern Gottes, und von der Dreifaltigkeit, in der die geistige Verbindung zwischen Schöpfer und Geschaffenem  hergestellt wird. Wir abstrahieren mit Worten, damit es in unsere menschlichen Denkkategorien passt und gehen damit einen Irrweg. Wenn wir die tiefe spirituelle Dimension betreten, dann vereinen sich Schöpfer und  Geschaffenes,  Gott und Mensch und alles Geschaffene wird wieder  Eins.  Es gibt keine Trennung der Schöpfung vom Göttlichen, oder wie Jesus es ausgedrückt hat: Der Himmel ist mitten unter uns - und ich möchte hinzufügen: IN UNS. Erst wenn der Mensch erwacht, wird ihm bewusst, dass er Teil eines kollektiven Seins ist, Teil der gesamten Schöpfung, Teil der schöpferischen Kraft, die Allem innewohnt, auch in ihm selbst. Es ist der Teil in uns, der sich nicht mit Worten beschreiben lässt, der nicht der Vergänglichkeit unterworfen ist, der immer war und sein wird, auch wenn es diesen Planeten und uns selbst nicht mehr gibt. Noch ist dieses Wissen nur im kollektiven Unterbewusstsein vorhanden, aber dieses Wissen drängt an die Oberfläche, und  obwohl die grossen geistigen Lehrer immer wieder auf diese tiefen Wahrheiten hingewiesen haben, wurden sie meistens nicht verstanden. Erst wenn der Mensch versteht, dass er selbst Teil des Göttlichen, Teil des Seins ist, Teil der Ewigkeit ist,  erwacht er zum Leben und sieht sich nicht mehr als kleines Individuum, getrennt von der Schöpfung, dann ist nicht mehr hineingeworfen in Raum und Zeit, sondern Teil des übergeordneten göttlichen Geistes, zeitlos, körperlos, ewig.

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