Wenn es schon schwer ist, die Frage zu beantworten, ob es
ein kollektives Bewusstsein gibt, dann genauso schwer, ob es ein individuelles
Bewusstsein gibt und wie es sich zu einem Gesamtbewusstsein verhält. Freud und C.G.Jung haben sich mit diesen Themen beschäftigt, sie
haben aber nur die Bereiche berühren können, die unserem menschlichen Verstand
zugänglich sind. Auch Träume und Schlaf sind noch für uns zugänglich, obwohl
sie eher dem Bereich der sinnlichen Wahrnehmung entzogen sind. Die 12 Archetypen bei Jung sind der Versuch,
das Bewusstsein im menschlichen Verstand sichtbar zu machen, berühren aber nur die
Bereiche, die für die menschliche Natur erkennbar sind. In den spirituellen Lehren
wird über die 7 Körper des Menschen gesprochen, wobei die Monade in der
Philosophie von Leibniz oder Adonai in der hebräischen spirituellen Lehre,
meinen Vorstellungen von Sein am Nächsten kommen. Aber schon jeder Versuch der Klassifizierung
oder auch nur Benennung geht am tiefsten Wesen des Menschen und der gesamten
Schöpfung vorbei. Das Unnennbare kann
nicht benannt werden. Nur in Bildern und Gleichnissen können wir uns dem
Unnennbaren nähern. Ich verwende am liebsten das Wort Leben oder Sein,
wenn ich vom tiefsten Geheimnis der Schöpfung spreche. Das Wort Gott,
von den Religionen verwendet, entspricht dem, ist aber so oft missbraucht, dass
ich es nicht verwenden mag. So sind auch die Bilder vom Vater und dem Sohn
entstanden, von den Kindern Gottes, und von der Dreifaltigkeit, in der die
geistige Verbindung zwischen Schöpfer und Geschaffenem hergestellt wird. Wir abstrahieren mit
Worten, damit es in unsere menschlichen Denkkategorien passt und gehen damit
einen Irrweg. Wenn wir die tiefe spirituelle Dimension betreten, dann vereinen
sich Schöpfer und Geschaffenes, Gott und Mensch und alles Geschaffene wird
wieder Eins. Es gibt keine Trennung der Schöpfung vom
Göttlichen, oder wie Jesus es ausgedrückt hat: Der Himmel ist mitten unter uns -
und ich möchte hinzufügen: IN UNS. Erst wenn der Mensch erwacht, wird ihm
bewusst, dass er Teil eines kollektiven Seins ist, Teil der gesamten Schöpfung,
Teil der schöpferischen Kraft, die Allem innewohnt, auch in ihm selbst. Es ist
der Teil in uns, der sich nicht mit Worten beschreiben lässt, der nicht der
Vergänglichkeit unterworfen ist, der immer war und sein wird, auch wenn es
diesen Planeten und uns selbst nicht mehr gibt. Noch ist dieses Wissen nur im
kollektiven Unterbewusstsein vorhanden, aber dieses Wissen drängt an die
Oberfläche, und obwohl die grossen
geistigen Lehrer immer wieder auf diese tiefen Wahrheiten
hingewiesen haben, wurden sie meistens nicht verstanden. Erst wenn der Mensch
versteht, dass er selbst Teil des Göttlichen, Teil des Seins ist, Teil der
Ewigkeit ist, erwacht er zum Leben und
sieht sich nicht mehr als kleines Individuum, getrennt von der Schöpfung, dann
ist nicht mehr hineingeworfen in Raum und Zeit, sondern Teil des übergeordneten
göttlichen Geistes, zeitlos, körperlos, ewig.
Samstag, 16. Dezember 2023
Kollektives Bewusstsein
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