Wir sind in eine Welt der Dualität geboren. Wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, werden wir unweigerlich immer an die Extreme der Dualität gelangen. Der Geschäftsmann will Reichtum erwerben, muss aber auch damit rechnen in Konkurs zu gehen und in Armut zu leben. Der Professor oder Wissenschaftler möchte auf seinem Gebiet die Nummer 1 werden, aber die Demenz ereilt ihn oder ein Gehirnschlag beendet seine Karriere. Der Sportler möchte zu Höchstleistungen gelangen, ein Unfall beendet seine Träume. - Die Weisen lehren uns, in der Welt der Dualität die Extreme zu meiden, sich mit dem Mittelmass zu bescheiden. Sie nennen das den goldenen Mittelweg. Es ist ein steiniger Weg, wenn ich in mir Begabung erahne, aber im Mittelmass verharren soll. Als junger Mensch möchte ich die höchsten Höhen erklimmen und ich riskiere den Fall, um an meine Ziele zu gelangen, auch wenn mein Leben vorzeitig enden sollte. Gelingt es mir aber ein Alter zu erreichen, in dem ich bereits zu tieferen Einsichten gelangt bin, dann werde ich einsichtig und bremse meinen Höhenflug, um nicht wie Daidalos, von der Sonnen versengt, abzustürzen. Wir werden nicht alle als Buddha geboren, der zu höchsten menschlichen Ehren bestimmt war, es aber vorzog als armer Mönch den geistigen Weg zu beschreiten. - Wenn wir von der Natur mit hohen Gaben beschenkt werden, dann ist es ein steiniger Weg, uns im Mittelmass zu bewegen. Es sind aber nur wenige Menschen, die so ausserordentliche Talente besitzen. Die Mehrheit von uns Menschen werden von der Natur in das Mittelmass geboren und brauchen sich keine Gedanken über den goldenen Mittelweg zu machen.
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