Domus, das Haus Gottes, und Ekklesia, die Gemeinschaft der
Menschen, das ist die Bedeutung im Griechischen. - Wenn ich in St. Gallen bin, versäume ich es nicht den gewaltigen Dom zu
betreten, einen überirdischen Raum,
dessen Schönheit mich jedes Mal ergreift. Heute sind nur einige wenige Besucher
anwesend, vielleicht Gläubige, oder auch nur Touristen. Die Menschen eines
früheren Jahrhunderts haben dieses Haus gebaut für Gott. Und sie waren davon überzeugt, dass Gott in
diesem Haus anwesend sei. Sie füllten dieses Haus an vielen Tagen des Jahres, und noch heute ist
die Energie der Gebete zu spüren, die von der menschlichen Gemeinschaft hier
zum Himmel gesandt wurden. Es sind die Taten und die Gebete von Menschen, die
diese wunderbaren Räume der Verehrung schufen, die diesen Ort in einen heiligen
Schrein verwandelt haben. Es sind solche Orte, die uns bewusst machen, dass wir
Menschen eine höhere Berufung haben, die uns einzigartig in der Schöpfung macht.
Es sind die Seelen der Menschen, die hier zu spüren sind, die hier tätig waren,
die diese Räume mit ihren Gebeten füllten und die Anwesenheit der Gottheit spürten.
Generationen von Menschen haben sich
hier zum Gottesdienst versammelt, und noch immer ist in dem Licht und der
Stimmung des Raumes der Zauber zu spüren,
der immer dann entsteht, wenn sich der Mensch mit der Gottheit
verbindet. - Wenn wir Weihnachten wieder, wie in alten Zeiten, uns zur Christmette versammeln, dann verspüren wir
im gemeinsamen Gesang und Gebet den gleichen
Zauber, der in den gewaltigen Kathedralen der Vergangenheit um ein
Vielfaches durch die Gläubigen seinen Widerhall fand. Wenn Notre Dame in Paris in
nur 5 Jahren wieder aufgebaut wurde, dann ist das ein Zeichen, dass die Dome
der Vergangenheit noch immer besondere Orte sind, in denen das geistige Erbe
vergangener Generationen verwahrt wird. Vielleicht sollten wir uns nicht nur
Weihnachten an dieses Erbe erinnern, das uns von unseren Vorfahren hinterlassen
wurde.
Sonntag, 15. Dezember 2024
Domus et Ekklesia
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