Als ich die Texte für Band 4 meiner Gedanken anfing zu
schreiben, stand für mich der Titel bereits fest. Tun und Sein.
Und immer wieder kehre ich zu diesem grundsätzlichen Thema zurück. - Am
Anfang unseres Lebens war das Sein. Nicht nur in mir, in Allem, in der gesamten
Schöpfung. Es war schon da, bevor ich da war, und es wird noch da sein, wenn
mein jetziges Ich nicht mehr da ist. Das Sein ist der Kern meines Lebens, der
Mittelpunkt, um den sich alles dreht.
Das Tun, das Haben, das Denken kommen erst dazu, wenn mein Sein sich in
der Welt manifestiert. Das Merkwürdige
ist, das alle Welt denkt, sie wären das Denken, das Haben, das Tun. Gleich was
wir denken, und gleich was wir tun, unser Sein ist da, wie am ersten Tag, als
es in mir in Erscheinung trat, unbefleckt von meinen Gedanken und Taten.
Geduldig wartet es darauf, dass ich es wieder zur Kenntnis nehme, nachdem ich
mich so weit in die Welt gewagt habe. - Erst im Alter scheint uns Menschen
vorbehalten zu sein, unsere eigentliche Mitte wieder zu finden, unser Sein, das
was uns wirklich ausmacht. Und nichts hat sich verändert, geduldig hat das Sein
uns zugeschaut, auf unserem Irrweg durch
die Welt, keine noch so trüben Gedanken konnten es beflecken, keine Reichtümer
der Welt konnten es beeindrucken, weder gute noch schlechte Taten konnten ihre Spuren hinterlassen. Am Anfang unserer Existenz waren wir ganz
Sein und am Ende unseres kurzen Lebens werden wir wieder ganz Sein. Wie ein
grosses Wunder erscheint es uns, wenn wir schon auf unserem Weg durch die Welt
dem Sein begegnen und wir uns erinnern, wer wir wirklich sind. Das Sein ist das
Zentrum eines jeden Lebens, es ist der
Himmel von dem wir sprechen, der Himmel mitten in uns, und Denken, Tun und
Haben sind unsere Aura, die uns umgeben,
sie können die Farben des Himmels annehmen oder die dunklen Farben der
Hölle, aber das Sein ist unbeeindruckt von unseren Taten, der Himmel
in uns bleibt uns erhalten, was immer
wir auch tun. Das ist die tiefste Erkenntnis meines Lebens.
Freitag, 6. Dezember 2024
Meine tiefste Erkenntnis
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen